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Gestalttherapie - Integrative
Therapie
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Tradition und Ursprung
Die Gestalttherapie und die sich aus ihr entwickelte und angewandte
integrative Therapie sind tiefenpsychologische Verfahren, die sich
der humanistischen Therapie verpflichtet fühlen. |
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Als Begründer der Gestalttherapie
gilt der deutsche Arzt und Psychoanalytiker Frederik S. Perls
(1893 – 1970) Beeinflusst wurde S. Perls von den Werken von
S. Freud (Psychoanalytische Schule), Karen Horney, Wilhelm Reich (Zugang
zu emotionalen Konflikten über Körperinterventionen), die
Werke von Ferenci (das klassische analytische Therapeutenverhalten),
Moreno (Techniken des Psychodramas), Paul Goodman., Kurt Goldstein
(Gestaltpsychologie) u. a. seiner Zeit. |
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Die Gestalttherapie basiert
auf Gesetze der Gestaltpsychologie eine unvollendete Gestalt zu
schließen, nicht geschlossene Gestalten zu komplementieren.
- z.B.: Der Mensch nimmt bei drei Punkten, „die wie ein
Dreieck angeordnet sind“ diese „Gestalt“ wahr
und vollendet sie zu einem Dreieck“.
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Dies gilt auch für die Bedürfnislage eines
Menschen
- z.B.: hat man Durst oder Hunger, treten aus dem Hintergrund
eher Symbole, Reklamen, Gaststätten hervor, werden mehr wahrgenommen,
die den Durst oder Hunger löschen helfen.
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Ebenso geht der Mensch mit psychischen Konflikten um, in dem er
sich scheinbar stets erneut in ähnliche Situationen mit anderen
Menschen begibt, die den „alten Konflikt“ in den „Vordergrund
treten lassen“, damit er „endlich“ gelöst (vollendet)
werden kann. |
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Elemente der Gestalttherapie
- Wurzel: „Das Hier und Jetzt“ Prinzip
(Atmosphären vergangener Szenen, Konflikte werden in der
Gegenwart, im Hier und Jetzt wieder lebendig, aktualisiert und
es können neue Verhaltensmustern ausprobiert und somit das
Verhaltensrepertoire erweitert werden.
- Awareness (Bewusstes Wahrnehmen)
(der eigenen Bedürfnisse auf der körperlichen, geistigen,
psychischen Ebene und wie der Mensch Kontakt zu sich und anderen
gestaltet, welche Rolle er einnimmt, wie er sich in seinem Umfeld
maskiert)
- Das Polaritätsprinzip (S. Friedländer)
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- Vordergrund und Hintergrund
(ohne den anderen Pol, den Kontrast, das Gegenteil, den komplementären
Hintergrund ist jede Gestalt inkomplett, hat keine Konturen, Schärfe,
ist keine Unterscheidung möglich, z.B. zu Mut gehört
auch der andere Pol, die Angst) In Konflikten tritt ein Phänomen
in den Vordergrund, wird so bedeutsam und bestimmend, während
andere in den Hintergrund treten.
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- Mensch in seinem Beziehungsfeld (Lewin)
Abhängigkeit und Beziehung, statt Reden -über -etwas,
wird das Beziehen- aufeinander, der direkte Kontakt gefördert.
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Methoden
Bewusste Wahrnehmung, Atmung, Rollentausch, Arbeiten mit dem leeren
Stuhl, Identifikationstechniken, Lebenspanorama, Doppeln, Phantasiereisen,
Imagination, mit Stimme, mit Medien z.B. Farbe, Puppen, Ton u.a. arbeiten.
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